Löwenstein, Dr. David

(1886 -1942) 

Über den aus Ostpreußen stammenden Dr. David Löwenstein ist nur wenig bekannt. Er wurde am 11.11.1886 in Groß Kackschen (Ostpreußen) geboren, immatrikulierte sich im Mai 1909  als Medizinstudent an der Universität in Bonn. Vermutlich um 1930 lässt er sich in Bad Nauheim mit einer Praxis für Haut- und Harnleiden nieder. Wie alle jüdischen Ärzte erleidet er ab 1933 die antisemitischen Zwangsmaßnahmen: Verlust der Kassenzulassung, Boykott, Ausplünderung und schließlich Entzug der Approbation. Er muss seine Praxis schließen. 

In Darmstadt sucht die jüdische Gemeinde nach der Emigration von Dr. Peltason und dem Tod von Dr. Rosenthal 1939 lange nach einem Nachfolger. Anfang 1940 kommt Dr. med. Löwenstein aus Bad Nauheim und übernimmt die ärztliche Betreuung im jüdischen Altersheim in der Eschollbrücker Straße 4½, wo er – er ist nicht verheiratet – auch wohnt. 

Am 27. September 1942 werden die alten und kranken Menschen nach Theresienstadt deportiert, drei Tage später werden Dr. Löwenstein und drei Krankenschwestern in das besetzte Polen deportiert und vermutlich in Treblinka ermordet. 

(Michaela Rützel) 

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